Ägäis 2018

Markt in Ermioni

Ermioni
Track Dokos - Ermioni
Dokos – Ermioni

Der Weg von Dokos nach Ermioni ist schnell erzählt: Ermioni liegt nicht weit entfernt von Dokos, man muss quasi nur einmal auf die andere Seite des Golfs von Hydra. Wir waren eigentlich gar nicht auf segeln eingestellt, die Strecke war so kurz. Aber der Wind war günstig. Sobald wir die Ankerbucht verlassen hatten, setzten wir die Segel und der Motor schwieg.

Bucht von Ermioni
Meerkat in der Bucht von Ermioni

Eine  Stunde später ankerten wir in der Bucht von Ermioni. Im Sommer ist das Ankerfeld ziemlich voll, jetzt waren wir bis auf einen Dauerlieger und ein auf Grund liegendes Motorboot fast die ganze Zeit alleine.

Markttag in Ermioni
Markt in Ermioni

Jeden Donnerstag ist Markttag in Ermioni. Ich freute mich, endlich wieder frisches Obst und Gemüse besorgen zu können. Wolfgang brachte mich mit dem Dinghi ans Ufer. Da es mittlerweile recht windig geworden war, wollte er Meerkat nicht lange allein lassen. Deshalb fuhr er direkt zurück und holte mich später wieder ab. Ich schlenderte zwischen den Marktständen durch, um das Angebot zu erfassen. Obwohl es ein großer Markt ist, ist er im Vergleich zum Markt in Kalamata klein. Ich entschied mich, neben dem üblichen Obst und Gemüse, Artischocken und Erbsen zu kaufen. In Kalamata hatte ich mich schon über die typisch griechische Art der Zubereitung kundig gemacht, aber sie waren mir dort noch zu teuer gewesen. Jetzt bezahlte ich für 15 Artischocken 5 €, das war ok. Am selben Stand gab es eine Hülsenfrucht, die zwar nicht typisch wie Erbsen aussah, aber ich kaufte sie trotzdem. Wieder zurück auf Meerkat mussten wir uns entscheiden, entweder sofort aufzubrechen oder noch ein paar Tage zu bleiben, da jetzt relativ starker Wind aus nördlichen Richtungen angekündigt war. Wir blieben in Ermioni, da diese Bucht relativ guten Schutz vor  Nordwind bietet und wir uns nicht stressen lassen wollten. Der Starkwind kam tatsächlich. Wir ankerten noch einmal neu. Zwischendurch gab es starke Böen bis ca 32 kn. In dem flachen Wasser baute sich eine erstaunlich hohe Welle auf und Meerkat zerrte tüchtig an der Ankerkette. Der Anker hielt diesmal bombenfest.

Die Zubereitung der Artischocken war ziemlich aufwendig. Der Boden wird freigelegt, die „Haare“ darauf noch ausgekratzt. Berge von Abfall blieben übrig. Der Artischockensaft  verfärbt alles, was mit ihm in Berührung kommt. Meine Hände und die Küche waren braun. Die „Erbsen“ waren Bohnen die ich auch noch puhlen musste. Ich war einige Stunden beschäftigt, bis das Essen fertig war. Leider schmeckte es nicht so gut wie erwartet. In Zukunft werde ich solche Artischocken nur noch im Restaurant essen und zuhause nur noch Artischockenherzen aus dem Glas verwenden.

Abschied von Ermioni
Abschied von Ermioni

Zu lange auf dem Boot zu sein, ohne  unterwegs zu sein, fällt mir schwer. Deshalb nötigte ich Wolfgang am nächsten Tag, mich trotz des starken Windes ans Ufer zu fahren, damit ich joggen konnte. Ich lief eine Stunde lang um die Stadt. Das tat gut. Als ich wieder zurück wollte, hatte Wolfgang alle Mühe, mit dem kleinen Dinghi gegen den Wind und die Wellen anzufahren. Wieder an Bord, waren wir beide froh. Am nächsten Tag hatte sich das Wetter wieder beruhigt, sodass wir unsere Rundreise fortsetzen konnten.

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