Ägäis 2018

Zwillingstreffen in Archangelos

Hafen von Lipsi
Leros - Archangelos -Lipsi
Leros – Archangelos -Lipsi
21.6. – 22.6.2018

Von Leros aus bewegten wir uns langsam weiter Richtung Norden, schließlich wollen wir nicht nur an den Inseln vorbei segeln. Unser erstes Ziel war eine Bucht im Süden der Insel Archangelos. Die Fahrt dorthin war komplett unter Motor, der in dieser Region im Sommer vorherrschende Nordwind hatte eine Pause eingelegt, jetzt war Flaute.

Lakki-Bucht
Felsen an der Einfahrt zur Lakki-Bucht

Die wilden Küstenformationen faszinierten mich sehr und regten meine Phantasie an. So vergingen die 2 Stunden Fahrt schnell und ohne Langeweile, obwohl wir nicht segelten. Archangelos ist eine kleine fast unbewohnte Insel nördlich von Leros.

Archangelos
Bucht auf Archangelos

In der Bucht waren schon einige Boote. Wir fanden einen guten Platz. Unser Anker hielt gut. Wir genossen die Ruhe, beobachteten das Kommen und Gehen von Booten.

Gemini
Gemini von Menachem

Da tauchte auf einmal ein kleiner Katamaran in der Bucht auf, der Meerkat täuschend ähnlich sah. Es war ebenfalls ein Gemini 105Mc. Die Crew ankerte unweit von uns, wir verabredeten uns für später am Nachmittag. Wir hatten bisher nur einen einzigen Gemini Katamaran getroffen, seit wir seit Juli 2017 unterwegs sind. Er lag in Kalamata an Land und war wesentlich älter als Meerkat. Dieser Katamaran hat eine israelische Flagge. Menachem und seine Frau kamen zu uns an Bord, es gab einen regen Erfahrungsaustausch.  Ihr Boot ist so alt wie Meerkat. Es kam auch im Frühjahr 2008 ins Wasser. Seitdem sind die beiden immer mehrere Monate am Stück unterwegs. Ihr Boot ist in einer Marina im Norden von Leros, wenn sie wieder aus dem Schengenraum ausreisen müssen. Sie hatten für den nächsten Morgen dort einen Krantermin. Deshalb verließen sie schon sehr früh am nächsten Morgen die Bucht. Wir verabredeten uns locker für den nächsten Herbst. Wir wollten auch früh starten, um in der Südbucht von Lipsi einen schönen Ankerplatz zu bekommen. Leider verklemmte sich beim „Anker-auf-Manöver“ die Trosse in unserer Ankerwinsch. Jetzt ging erstmal gar nichts mehr! Unser Deltaanker hat 30 m Kette verbunden mit zusätzlichen 45 m Trosse (Leine). Wir hatten wegen der Wassertiefe zusätzlich zur Kette noch einige Meter Trosse gesteckt. Beim Ankerhieven fällt die Kette durch die Schwerkraft leicht in den Ankerkasten, die Trosse ist allerdings zu leicht und muss ständig unter Zug gehalten werden, damit sie ordentlich im Ankerkasten landet. Jetzt waren wir mal wieder als Problemlösungsteam gefordert. Wir fanden keine bessere Lösung als die Winsch zu zerlegen, um die Trosse wieder klar zu bekommen. Dabei mussten wir sehr aufpassen, dass kein Teil ins Wasser fiel. Nach ungefähr einer Stunde war alles wieder in Ordnung und wir konnten endlich Richtung Lipsi starten. Es war nahezu windstill. Also tuckerten wir unter Motor zur Südbucht von Lipsi (Katsadia-Bucht). Wir waren spät dran und die Bucht war relativ voll. Eine Ankerstelle war noch frei. Bald wussten wir auch, warum: hier hielt der Anker nicht. Jetzt entschieden wir uns, eine Bucht weiter in den Hauptort der Insel zu fahren. Dort gibt es sowohl einen Hafen, als auch eine Ankerbucht.

Bucht von Lipsi mit Meerkat
Bucht von Lipsi mit Meerkat

Im Hafen war auch alles voll, also gingen wir in die Bucht. Hier nahmen wir eine Mooring auf. Die Leine war kräftig und in der Nachbarschaft lag ein ähnlich großes Boot an einer solchen Mooring. Wir blieben trotzdem lange skeptisch, ob die Leine stark genug für Meerkat war und blieben erst mal an Bord. Der Wind frischte auf, die Leine hielt, unser Vertrauen über die Sicherheit der Mooring wuchs. Am nächsten Tag fuhren wir mit dem Dinghi ans Ufer und erkundeten den Ort.

Mülltrennung
Schild über Mülltrennung
in sechs Sprachen

Es ist ein wunderschöner, sauberer Ort, hier gibt es viele Mülleimer zum Trennen der verschiedenen Rohstoffe. Das war die erste griechische Insel, die wir besuchten, die das Müllproblem wirklich ernst nimmt. Die Atmosphäre hier war freundlich und friedlich und ruhig. Wir suchten ein Restaurant im Ortskern, wurden fündig und kamen in den Genuss von hervorragendem Essen. Noch ein kleiner Spaziergang, dann ging es zurück zu Meerkat.  Für die nächsten Tage war kräftiger Meltemi angekündigt, also blieben wir in unserer Bucht. Ein bisschen Schwell war nun in unserer Bucht, aber wir vertrauten inzwischen unserer Mooring und sahen keinen Anlass, den Liegeplatz zu wechseln.

Katsadia-Bucht
Katsadia-Bucht an der Südküste von Lipsi

An einem anderen Tag gingen wir zu Fuß zu der Bucht, in der wir mit Meerkat keinen Platz gefunden hatten.

Taverne Dilara
Taverne Dilara an der Katsadia-Bucht

Die Eigner des israelischen Gemini hatten uns das Restaurant dort sehr empfohlen. Der Spaziergang war schön, wir hatten wunderschöne Aussichten, machten einige Fotos und aßen eher mittelmäßiges Essen an einem wirklich lauschigem Ort. Die vier Tage auf Lipsi vergingen wie im Flug. Diese Insel werden wir bestimmt noch einmal ansteuern.

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