Am 12. März 2019 flogen wir schwer bepackt von Stuttgart aus nach Athen. Die Sicherheitskontrolleure am Flughafen wunderten sich, dass unser Handgepäck überwiegend aus Laptops, Tablets und Festplatten bestand. Naja, alles auspacken und wieder einpacken, das war alles. Wir hatten ein kleines Zimmer in Piräus gebucht, da die Fähre nach Leros erst nächsten Abend fuhr. Freundlicherweise konnten wir unser Gepäck bis zur Abreise im Zimmer lassen, sodass wir unbeschwert einen kleinen Teil von Piräus erkunden konnten. Es gibt dort mehrere kleine Marinas, die wir gut zu Fuß erreichen konnten. Die Stadt hat mir gut gefallen, ich könnte mir vorstellen hier in einer der Marinas ein paar Tage mit Meerkat zu liegen, um von hier aus auch Athen zu erkunden. Die Überfahrt mit der Fähre war ungemütlich. Das Meer war sehr bewegt. Einige Leute um uns herum wurden seekrank.Nach 11 Stunden auf der Fähre kamen wir schließlich um 4:30 Uhr in Leros an.
Mit einem Taxi fuhren wir zur Marina und fanden Meerkat in einem guten trockenen Zustand vor. Unser Bett war schnell gerichtet, wir schliefen erst mal ein paar Stunden. Dann, bei Tageslicht betrachtet, sah Meerkat natürlich sehr schmutzig, vor allem sandig aus. In den vergangenen Tage hatte es auch sehr viel geregnet – unter Meerkat war eine tiefe Schlammschicht. Arbeit gab es genug, das war klar. Aber zuerst ging ich ins Office, um den Auftrag, mit uns die Steuerkabel zu wechseln, zu bestätigen. Schon von Wittmund aus war uns per Email bestätigt, dass sie diese Arbeit selbstverständlich einplanen. Vor dem 27. März sollte alles erledigt sein damit wir unseren Krantermin am 27. einhalten konnten. Auch jetzt bekamen wir die Auskunft, das sei kein Problem. Jedoch es kam anders: nachdem endlich ein Techniker zu uns kam, sagte er: “ that’s a big job and the office will tell you…“ Sie hatten keine Zeit und vielleicht auch keine Ahnung, wie sie die Arbeit erledigen sollten. Wir mussten erst einmal abwarten. Wir wurden ein weiteres Mal vertröstet, ohne dass uns ein konkreter Termin für die Arbeiten genannt werden konnte.
Inzwischen lernten wir einen versierten Mechaniker kennen, der uns einen Spleiß als Verbindung zwischen der Verlängerung unserer Ankerkette und der Ankertrosse machte. Wir fragten ihn, ob er mit uns zusammen den Wechsel der Steuerkabel übernehmen könnte. Er sagte zu.
Am 2. April hatte Meerkat Krantermin. Danach war Meerkat endlich wieder in seinem Element. Einen Tag später verließen wir die Marina und ankerten in der Lakkibucht vor der Marina. Freiheitsgefühl machte sich breit. Obwohl noch viele Kleinigkeiten zu erledigen waren, fühlte es sich unheimlich gut an, wieder unterwegs zu sein. Wir schraubten den Außenborder wieder an das Dinghi, er sprang auch wieder gut an. Allerdings tropfte Benzin aus dem Motor in das Boot, wenn wir parkten und der Motor dann hochgeklappt, also schräg war. Wir füllten unsere Vorräte auf und starteten am 4. April 2019 unseren ersten Minitörn in die Partheni-Bucht im Norden von Leros, wo wir die Steuerkabel tauschen wollten. Darüber später mehr.