Von Figueira da Foz nach Sines
Am 22.8.17 ging unsere Reise weiter: um 11.44 Uhr starteten wir an der Tankstelle. Es war übrigens die erste Tankstelle ohne Kartenzahlung. Ich musste also noch schnell zum Geldautomaten, während Wolfgang, Meerkat und der Tankwart mehr oder weniger ungeduldig warteten.
Es war etwas diesig, wir hatten leichten Wind mit 7,4 kn aus NNW, also fast von hinten. Kaum hatten wir den Hafenbereich von Figueira da Foz verlassen, nahm der Wind zu. Wir setzten die Segel und konnten den Motor ausmachen.
Gegen 15 Uhr tauschten wir die Genua gegen den Screacher und freuten uns, dass wir gut voran kamen. Unser Screacher (ein Kunstwort aus Spinaker und Reacher) ist ein Leichtwindsegel mit 39 qm, das am Bug auf einer Schiene ähnlich dem Traveller geführt wird und bis etwa 15 kn vorzugsweise raumem Wind eingesetzt werden kann. Schon um 16.30 Uhr hatten wir 15 kn Wind, also wechselten wir wieder zurück zur Genua. Zwei Stunden konnten wir so segeln, dann schlief der Wind ein. Um 18.46 Uhr musste der Motor wieder helfen. Immerhin konnten wir 6 Stunden ohne Motor am Stück segeln.
Das „Fenster“ zwischen zu wenig und zu viel Wind ist nicht besonders groß, ausserdem muss die Windrichtung auch noch stimmen.
Am Abend hatten wir nochmal für zwei Stunden Segelglück. Ab 22.47 Uhr lief der Motor dann die ganze Nacht.
Morgens um 8.45 Uhr am 23.8.17 konnten wir wieder segeln, auf der Höhe von Lissabon war endlich wieder der richtige Wind da. Mit 15 bis 16 kn aus nördlicher Richtung segelten wir schön und genussvoll Richtung Südosten. Lediglich die letzten 2 Stunden brauchten wir wieder den Motor. Um 20.30 Uhr legten wir in Sines an.
Sines hat einen Tiefseehafen, seit 2004 auch mit einem Containerterminal. Von der Wasserseite her erinnerte mich die Silhouette an Wilhelmshaven mit den Tanks und den Containerkränen. Da machte sich fast ein bisschen Heimweh breit.
Es ist die Geburtsstadt von Vasco da Gama und hat eine sehenswerte historische Altstadt. Viel Zeit für Sightseeing war nicht, jedoch ein ausführlicher Spaziergang war schon drin. Leider habe ich keine Bilder gemacht.
Der Wetterbericht war günstig. So entschieden wir uns, gleich am nächsten Tag wieder aufzubrechen. Das bedeutete früh aufstehen, denn es musste vor der Abfahrt auch noch eingekauft werden. Ich pilgerte zu Lidl, kaufte ein, vor allem viel Wasser. Deshalb rief ich ein Taxi für den Heimweg. Zum Glück sind die Worte Taxi, Lidl und Marina international, die Verständigung klappte reibungslos.